Kapellenweg
Kapellenweg
Gegenüber der Abzweigung des Kapellenweges von der Espelner Straße erinnert ein Eichenkreuz an Rodehuts Kapelle, die 1945 ein Opfer des Krieges wurde. Von der Errichtung der Kapelle im Jahre 1749 durch die Familie Rodehuth gingen die Gläubigen von Espeln nach Ostenland-Haupt oder aber den weiten Weg zur zuständigen Pfarrkirche nach Delbrück. Beim Bau der Kapelle dachte man zunächst daran, den Kindern die weiten Wege zur Christenlehre zu ersparen. In der „Christenlehrkapelle“ erteilte der Landkaplan von Delbrück Religionsunterricht. Später wurde in der Kapelle an Sonntagen auch eine Messe für die Espelner Gläubigen gehalten. Sie blieb Mittelpunkt des Gottesdienstes in Espeln bis zum Jahre 1900, als eine größere Kapelle, die auf einem von den Familien Höddinghaus und Meermeier (gen. Nadermann) geschenkten Grundstück gebaut wurde, ihre Weihe erhielt. Gegen Ende des 2. Weltkrieges war in Rodehuts Kapelle Kriegsmaterial gelagert. Um dieses nicht in die Hände der vorrückenden amerikanischen Armee fallen zu lassen, setzten deutsche Truppenverbände vor ihrem Abzug die Kapelle am Vormittag des 1. April 1945 – es war Ostersonntag – in Brand. Sie wurde völlig zerstört. Die Familie Rodehuth baute am Kapellenweg in größerer Hofnähe eine neue Hofkapelle. Das 1954 errichtete Kreuz hält die Erinnerung an die alte Christenlehrkapelle wach und wird alljährlich am Fronleichnahmsfest als letzte Station während der Prozession besucht.
Mit freundlicher Genehmigung von Johannes Buschmeier,
Quelle: Straßen und Wege in Hövelhof